Tübingen als idealer Standort

In der Hochschule für Kirchenmusik (HKM) in Tübingen erfahren die Studierenden eine vielseitige Ausbildung zu einer gesamt-künstlerischen Persönlichkeit, die neben der Förderung vielseitiger musikalischer Kompetenzen auch die der pädagogischen und theologisch-gottesdienstlichen im Blick hat.

Die Hochschule ist untergebracht in dem in Tübingen weithin berühmten Schwabenhaus in der Gartenstraße direkt am Neckar. Das 1899 im Historismus- und Jugendstil erbaute "Schwabenhaus" diente anfangs einer gleichnamigen Studentenverbindung, später auch als Max-Planck-Institut, Jugendclubhaus und Volkshochschule. Seit 1998 ist es der Standort der Hochschule, die 1945 in Esslingen gegründet wurde und bis 1998 dort ansässig war.

Die Nähe zur großen Tübinger Eberhard-Karls-Universität bietet vielerlei Chancen, besonders in Kontakten und Kooperationen zum Musikwissenschaftlichen Institut und zu den theologischen Fakultäten, zum Universitätsmusikdirektor und seinen Ensembles sowie zum Evangelischen Stift, der Theologenausbildungsstätte der württembergischen Landeskirche, die auch Träger der HKM ist.

Die Studierenden der Hochschule für Kirchenmusik nutzen das Vorlesungsangebot des Musikwissenschaftlichen Instituts sowie der evang.-theol. Fakultät. Umgekehrt gibt es in den Seminaren und Vorlesungen der HKM Gasthörer, Studierende der Theologie oder Kantorinnen und Kantoren aus der näheren und weiteren Umgebung, die die Hochschule zur persönlichen Fortbildung in Anspruch nehmen.

Ausgesprochen bereichernd ist die Zusammenarbeit mit der Evang. Stiftskirchengemeinde, in deren renommierter Reihe Tübinger Motette am Samstagabend häufig Instrumental- und Vokalsolisten sowie der Hochschulchor zu hören sind. Darüber hinaus wirkt die HKM in allerlei Vortragsabenden (auch in der gastfreundlichen katholischen St. Johanneskirche in Tübingen) sowie beim "Tübinger Orgelsommer" mit.

Die Hochschule hat eine eigene Veranstaltungsreihe, in der unter dem Titel 8 nach 8 Konzerte, Vorträge und Foyergespräche stattfinden.

Alle zwei Jahre locken am 1. Mai "Tage der Offenen Tür" Hunderte von Besuchern, die sich selbst ein Bild von den musikalischen und räumlichen Möglichkeiten der in Tübingen noch jungen Hochschule machen.

Im Mai 2000 wurde der Freundeskreis der Hochschule gegründet. 1. Vorsitzender ist derzeit Alt-LKMD Prof. Siegfried Bauer. Der Freundeskreis hat mittlerweile etwa 50 Mitglieder und sieht seine Hauptaufgabe in der Förderung von Studierenden der Hochschule.

Seit März 2001 gibt es in Zusammenarbeit von Stiftskirchengemeinde, Jakobuskirchengemeinde und der Hochschule einen gemeinsamen Kinderchor für die Tübinger Innenstadt. Unter dem neuen Namen Tübinger Neckarschwalben singen zur Zeit rund 60 Kinder in altersgemäß gestaffelten Gruppen. Der Chor sieht seine Aufgabe sowohl im gottesdienstlichen Singen als auch in eigenen Kinderchorkonzerten. Darüber hinaus wird dieser Chor in Probenphasen von Studierenden geleitet, zu deren Fächerkanon auch zwei Semester Kinderchorleitung gehören.

Die Kooperation mit der katholischen Hochschule für Kirchenmusik Rottenburg und die pulsierende Universitätsstadt Tübingen bietet den angehenden Kirchenmusikern vielfältige Chancen in ihrer Ausbildung. Immer wieder ist zu erleben, was die Schriftstellerin Isolde Kurz (1853-1944) so ausdrückte:

"Noch heute, wenn ich mir eine ideale Stadt in Gedanken baue, mit solch kühnen Terrassen, solchen sich überschneidenden Dächern, steigt sie nach dem stillen Fluß hinunter. Einen schwingenderen Rhythmus als die Straßenzüge Tübingens habe ich nirgends gefunden."