21.03.2020, 10.00 Uhr, 17.00 Uhr
72074  Tübingen, Gartenstraße 12,   |  Hochschule für Kirchenmusik, Saal,
ABGESAGT! Interpretationsseminar Alte Orgelmusik
Kursleitung: Prof. Jens Wollenschläger
Im Februar 2020 wird die neue Ahrend-Orgel der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen eingeweiht. Diese Orgel wird eine ganz besondere werden. Neben ihrer hohen Qualität und der Tatsache, dass sie besonders für (norddeutsche) Barockmusik geeignet sein wird, wird dieses Instrument mittelfristig über zwei Stimmsysteme verfügen: ein mitteltöniges und ein wohltemperiertes, was durch die Verwendung von 18 statt 12 Pfeifen pro Oktave mittels Registerhebel umgeschaltet werden kann. Im ersten Bauabschnitt wird die Orgel zwei Manuale und 17 Register (davon 4 Transmissionen) in rein mitteltöniger Stimmung erhalten. Die Klaviaturumfänge wurden modern gewählt, damit auch die Musik des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts darauf gespielt werden kann; die Manuale haben einen Umfang von C-g3, das Pedal von C-f1 (ohne Kurze Oktave).

In diesem Seminar können Orgelwerke des 16. und 17. Jahrhunderts (vereinzelt auch des 15. und frühen 18. Jahrhunderts) so zum Klingen gebracht werden, wie sie in etwa bei ihrer Entstehung erklangen. In dieser mitteltönigen Stimmung komponierten z.B. Scheidemann, Weckmann, Hieronymus und Jakob Praetorius, Frescobaldi, Sweelinck und die spanischen
Komponisten dieser Zeit (Arauxo, Cabanilles u.a.). Teilweise können auch spätere Werke, z.B. von Buxtehude oder J. S. Bach, auf der Orgel dargestellt werden; es sind allerdings nur Tonarten bis drei b oder vier Kreuze möglich. Die Teilnehmer werden darum gebeten, rechtzeitig vor dem Seminar die 1-2 Werke zu nennen, die sie spielen möchten. Sie bekommen dann ggf. Nachricht, ob die Stücke in dieser Stimmung darstellbar sind.

Weitere Informationen zur neuen Orgel: https://www.kirchenmusikhochschule.de/orgelbauprojekt/unsere-neue-orgel/